Benzinhahn reparieren

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Bild 4 Wenn man die beschriftete Abdeckkappe runterklipst, kommt eine geriffelte Ringmutter (Stopfen) zum Vorschein, die das Ganze mechanisch zusammenhält.
Bild 5 Die kann man rausschrauben (unter Zuhilfenahme einer WPZ (Wasserpumpenzange :lol: ). Zum Vorschein kommt eine stramme Schraubenfeder, die den d rehbaren Teil ("Drehschieber"?) auf die innenliegende Gummifläche drückt
Bild 6 Nicht zu vergessen: Zwei Blechringe mit ineinandergreifenden Noppen/Kalotten, die die Rastung des Drehteiles sicherstellen. Die Dinger waren es übrigens, die total trocken und rauh, dieses "Sandpapier-Feeling" verursachten. Einer ist mit dem feststehenden Teil des Hahnes verbunden, der andere mit dem Griff
Bild 7 Hier kann man nachvollziehen, wie der Spritzufluß denn nun gesteuert wird. Rechter Zufluß von oben = Normalbetrieb. Linker Zufluß = Reserve. Durch einen U-förmigen Kanal im Drehschieber wird der Zufluß dann auf die Mittelbohrung gelenkt = Abfluß. Eigentlich ganz einfach :) . (Oben und unten, das sind übrigens keine weiteren Bohrungen, sondern so ne Art Nippel, auf denen die Gummiplatte sitzt, und die die Verdrehung der Platte verhindern
Bild 8 Und das ist die ganze Mimik nochmal in zerlegtem Zustand, gemeinsam mit dem Zaubermittel, das ich für alle bewegten Teile zur Schmierung verwende, die irgendwie mit dem Kraftstoffsystem zusammenhängen (also auch Vergaser usw.) Man kann dieses Mittel natürlich auch für andere Schmierzwecke verwenden...



Nachdem ich empfehlungsgemäß die Inkontinenz Teil I (Ölverlust am Stößelschutzrohr) meiner alten Dame durch fachgerechte äußere Applikation des Spezial-Dichtmittels Dirko HT behandelt habe (man könnte auch sagen: Silikon-Dichtmasse über die Leckstelle geschmiert... :-D ), nachdem ferner das Wetter in Norddeutschland sich am Samstag permanent stark suboptimal darstellte und sich "Outdoor-Aktivitäten" daher nicht empfahlen, ich außerdem möglichst vom Image des reinen Theoretikers wegkommen möchte zum erfolgreichen Theoretiker+Praktiker :) , habe ich mich also mal darangemacht, die zweite geringfügige Inkontinenz an meinem Motorrad zu beheben: Und zwar stelle ich seit einigen Monaten einen geringfügig zunehmenden Bezinverlust am rechten Benzinhahn fest. Leicht feucht im Bereich des Tankanschlusses, bisher noch nicht tropfend. Nachziehen der Anschlußmutter brachte nicht ganz den gewünschten Erfolg, jedenfalls keine vollkommene Dichtheit. Ich habe also den Tank entleert und den Hahn ausgebaut. Nun hatte ich vor ca. 2 Jahren bei einer "Grund-Revision" des Motorrades auch die Dichtungen an den Benzinhähnen erneuert. Dabei fiel mir auf, daß von seiten der Praktiker (hier: DES FREUNDLICHEN :) ) seinerzeit nur eine einzige Dichtung zwischen Alukrempe des Zulaufsiebes und Tankstutzen verwendet worden war, was mir mißfiel. Ich als Theoretiker dachte mir: UNTERHALB der Alu-Krempe, also zwischen Zulaufsieb und Hahn, könnte immerhin auch Benzin austreten, woraufhin ich also auch dort eine Dichtung plazierte.

Nachteil dieser Konfiguration (Bild 2): Dichtungen samt Alu-Krempe trugen nun so "dick" auf, daß die Anschlußmutter nicht mehr so weit auf die zwei Gewinde (oben: Tank, unten: Hahn) aufgeschraubt werden konnte wie vorher. Deshalb (und weil ich grundsätzlich kein Freund rabiater Montagemethoden bin :-D ) traute ich mich nicht, die Mutter so stark anzuknallen, bis alles dicht war. Schließlich hätte ich beim Ausreißen des Gewindes und halbvollem Tank gleich mehrere Probleme gehabt...(Schwamm drüber :lol: ). Der Hahn hat übrigens auch noch ein Ablaufsieb. Beide Siebe sind so feinmaschig, daß ich der Meinung bin: Ein zusätzlicher Kraftstoffilter ist wirklich nicht nötig. Hab ich bisher auch nie drangehabt.

Eigentlich wollte ich ja vorher hier mal die Experten fragen, ob man denn nun die zusätzlich eingelegte Dichtung doch lieber weglassen sollte. Aber weil ich zu ungeduldig war und bekanntlich Versuch kluch macht, habe ich den Hahn also wieder gemäß Bild 3 eingebaut.

Und: Es funktioniert. Sieht gut aus und ist dicht. Ich habe also nach viel Nachdenken und Probieren den Zustand hergestellt, den alle anderen Motorräder bereits ab Werk(statt) haben :-D :lol: :mrgreen: . Und was hat es mir gelernt: Alu (Siebkrempe) auf Aluguß (Hahn) dichtet eigentlich ganz gut, auch ohne Dichtring :ja: .

Weil beide Hähne aber ziemlich schwer zu bewegen waren und man das Gefühl bekommen konnte, da riebe irgendwas "auf Sandpapier", habe ich es mir nicht nehmen lassen, die Dinger auch noch weiter zu zerlegen um mal zu gucken, was da so drin ist, ob das noch o.k. ist und wie man das vielleicht schmieren könnte 8) . Wenn man die beschriftete Abdeckkappe runterklipst, kommt eine geriffelte Ringmutter (Stopfen) zum Vorschein, die das Ganze mechanisch zusammenhält. (Bild 4)

Die kann man rausschrauben (unter Zuhilfenahme einer WPZ (Wasserpumpenzange :lol: ). Zum Vorschein kommt eine stramme Schraubenfeder, die den drehbaren Teil ("Drehschieber"?) auf die innenliegende Gummifläche drückt (Bild 5).

Nicht zu vergessen: Zwei Blechringe mit ineinandergreifenden Noppen/Kalotten, die die Rastung des Drehteiles sicherstellen. Die Dinger waren es übrigens, die total trocken und rauh, dieses "Sandpapier-Feeling" verursachten. Einer ist mit dem feststehenden Teil des Hahnes verbunden, der andere mit dem Griff (Bild 6).

Auf Bild 7 kann man nachvollziehen, wie der Spritzufluß denn nun gesteuert wird. Rechter Zufluß von oben = Normalbetrieb. Linker Zufluß = Reserve. Durch einen U-förmigen Kanal im Drehschieber wird der Zufluß dann auf die Mittelbohrung gelenkt = Abfluß. Eigentlich ganz einfach :) . (Oben und unten, das sind übrigens keine weiteren Bohrungen, sondern so ne Art Nippel, auf denen die Gummiplatte sitzt, und die die Verdrehung der Platte verhindern.

So. Und auf Bild 8 ist die ganze Mimik nochmal in zerlegtem Zustand zu sehen, gemeinsam mit dem Zaubermittel, das ich für alle bewegten Teile zur Schmierung verwende, die irgendwie mit dem Kraftstoffsystem zusammenhängen (also auch Vergaser usw.) Man kann dieses Mittel natürlich auch für andere Schmierzwecke verwenden...

Und, was soll ich sagen: Die Benzinhähne sind wieder pottdicht, lassen sich geschmeidig drehen, ganz ohne kratzen/schaben/reiben, und ich habe bewiesen, daß ich doch nicht nur ein Theoretiker bin :lol: . O.k. Das mit den Fotos im Thread hat auch funktioniert. Vielleicht hat es ja jemanden interessiert.



Beitrag von LutzD aus dem Forum [1]